Otto Modersohn - Sommertag im Moor, um 1928

Öl auf Leinwand

72 x 80 cm / gerahmt 92 x 100 cm
28 x 31 inch / gerahmt 36 x 39 inch

unten links signiert: „0. Modersohn“

rückseitig oben in der Mitte auf dem Keilrahmen: Etikett Otto Modersohn Museum, Fischerhude

N 9511

Expertise:

Otto Modersohn Museum, Fischerhude - Rainer Noeres vom 12.08.2022 

Provenienz:

Privatbesitz Bremen

Auktionshaus Ziemann, Bremen (!984)

Galerie Friedrich Netzel, Worpswede (1992)

Privatbessitz Hamburg

Privatbesitz Westdeutschland

Literatur:

Auktionshaus Ziemann, Bremen, Katalog 05.03.1984

Über das Werk

Nach dem plötzlichen Tod seiner zweiten Frau, der Malerin Paula Modersohn-Becker, im Jahr 1907 zog Otto Modersohn im Juli 1908 von Worpswede in das circa 20 Kilometer entfernte Dorf Fischerhude und fand hier bis zu seinem Tod 1943 eine neue Heimat. Neben den zahlreichen Studienreisen, welche er mit seiner dritten Frau Louise Modersohn-Breling von 1927 bis 1929 ins Allgäu unternahm, blieb aber auch das Teufelsmoor und seine charakteristische Landschaft mit dem Worpsweder Weyerberg ein wichtiges Motiv seiner Werke. Bei dem hier dargestellten Buchenhof handelt es sich um die Villa, die Modersohns Malerkollege Hans am Ende 1895 für sich und seine Frau gebaut hatte – in direkter Nachbarschaft zu Heinrich Vogelers Barkenhoff. Faszinierend wirkt die flächige Einheit des Gemäldes: „Ich will das Bild aus farbigen Formen und Flächen aufbauen, die Bildfläche aufteilen. […] Ein Bild muß eine Einheit bilden; das Stoffliche muß man ganz überwinden, alle Dinge müssen etwas Gemeinsames haben, wie ein Gewebe.“(1)

Das Gemälde besticht besonders durch seine kompositorische Klarheit. Der Moorkanal läuft gerade auf den Weyerberg im Hintergrund zu, der sich als 54,4 Meter hohe Sandablagerung über dem ansonsten nahezu ebenen Teufelsmoor erhebt. Der Künstler hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits verstärkt mit dem Werk von Paul Cézanne auseinandergesetzt. Das führte in seinem eigenen Schaffen zu einer zunehmenden Abkehr von der abbildend gemalten Natur hin zu einer sinnbildhafteren Darstellung. Diese gibt die Atmosphäre der realen Landschaft hier noch eindrücklicher wieder als eine naturalistische Nachahmung.

1   Otto Modersohn, Tagebücher 1921–1928, 10. Mai 1921.

Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Andrea Fink, Kunsthistorikerin

Die Kunsthistorikerin, Kuratorin und freie Publizistin Andrea Fink hat in Bochum und Wien Kunstgeschichte, Kultur- und Geisteswissenschaften, Neuere Geschichte und Philosophie studiert. 2007 folgte die Promotion zum Werk des schottischen Künstlers Ian Hamilton Finlay. Als freie Kuratorin und Kunstberaterin zählen zu ihren Auftraggebern u.a. Kunstverein Ahlen, Kunstverein Soest, Wella Museum, Museum am Ostwall Dortmund, ThyssenKrupp AG, Kulturstiftung Ruhr, Osthaus Museum Hagen, Franz Haniel GmbH, Kunsthalle Krems, Österreich.

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Otto Modersohn, Sommertag im Moor, um 1928, 72 x 80 cm / gerahmt 92 x 100 cm, N 9511
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